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30.03.2021
Das Schulkind bis 9 Jahre erkennt, dass alles Lebendige irgendwann sterben muss. Selbst der Mensch ist davon nicht ausgenommen.
An der Natur und an Tieren erleben Kinder erstmals die Vergänglichkeit und die Endlichkeit. Wie schon das Vorschulkind im Kindergarten, so spielen Kinder in diesem Alter „Beerdigung“, ohne die Tragweite und Endgültigkeit zu begreifen. Erstaunlich ist, dass unabhängig von Religion viele Kinder an eine Seelenwanderung und an ein Paradies, in das die Verstorbenen kommen, glauben. Phantasiewelt und Tod sind hier deckungsgleich. Die Endlichkeit hat noch keine Endgültigkeit für das Kind. Im Gegenteil: Sagen und Erzählungen, sowie Mythen rund um das Thema Tod, Sterben und Jenseits erwecken in diesem Alter die Neugierde des Kindes.
Wie sollten Eltern mit ihren Kindern umgehen?
Was für das Klein- und Vorschulkind gilt, bekommt hier eine stärkere Bedeutung. Die Bedeutung des Todes und das, was danach kommt, werden in diesem Alter grundgelegt. Die Erfahrungen und Überzeugungen der Erwachsenenwelt werden jetzt dem Kind vermittelt, weshalb Ehrlichkeit der Erwachsenen, selbst wenn sie keine Antwort haben, dem Kind mehr hilft, als nachgesprochenen Glaubenssätze über das, was der Tod bedeutet. Besonders wichtig ist die Sprache: „Opa schläft jetzt für immer“, kann dem Kind Angst machen. Dagegen: „Opa ist gestorben“, auch wenn es das Kind noch nicht versteht, ist die Grundlage für eine spätere Realitätsakzeptanz. Von Hoffnungen für den toten Menschen zu sprechen, er hat es jetzt gut oder er ist jetzt bei der Oma, kann mehr helfen, als Vermeidung der Realität. Kinder wollen wissen, wovon die Erwachsenen überzeugt sind. Wichtig ist: Ehrlichkeit der eigenen Überzeugung und Begründung für die eigene momentane Traurigkeit
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Werner Gutheil, langjähriger Klinikpfarrer am Klinikum Hanau mit Schwerpunkt Sterbebegleitung und Eltern, die ein Kind verlieren. Leiter des Trauerzentrums in Hanau und in Rommerz und Ausbilder für Trauerbegleiter.
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