Man sieht Babys, die mit Bällen spielen. Eine Art Bällebad für die Kleinsten
Warum wir Babys nicht fördern müssen

25.01.2024

In meiner Arbeit als Familienbegleiterin werde ich ganz oft mit der Frage konfrontiert, was Eltern tun können, um ihre Babys bestmöglich zu fördern. Meine vielleicht etwas provokante Antwort: gar nichts! Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht! (afrikanisches Sprichwort)

Jedes Baby hat sein ganz eigenes Tempo, wie und wann es bestimmte Dinge erlernt. Das eine Kind spricht bevor es laufen kann, das andere läuft bevor es spricht. Die motorische Entwicklung sowie die Schlaf- und Sprachentwicklung sind Reifeprozesse, die man als Eltern nicht beschleunigen kann, die Kinder geben das Tempo vor. Daran ist nichts verkehrt!

Nun leben wir in einer Gesellschaft in der das Begleiten von Kindern oft mit dem Wunsch nach bestmöglicher Förderung einhergeht. Dies baut auf junge Eltern einen enormen Druck auf, neben dem normalen Bedürfnis alles „richtig” zu machen, auch das Kind optimal in seinen Entwicklungsschritten zu fördern. Eine gezielte Förderung ist allerdings nur dann von Nöten, wenn beispielsweise der Kinderarzt eine nicht altersgerechte Entwicklung diagnostiziert hat. Heißt für die Eltern, darauf zu vertrauen, dass ihre Kinder genau so richtig sind, wie sie sind.
„Jedes Kind trägt einen Entwicklungsplan in sich und wird diesem unbeirrt folgen, wenn es auf eine unterstützende Umwelt trifft, die Geborgenheit und Sicherheit vermittelt.” (Dr. Eliana Retz)

Daher hier ein paar Tipps, die ich Eltern gerne an die Hand geben möchte, wie sie ihre Babys in ihrer Entfaltung unterstützen können:

Eine sichere und liebevolle Umgebung schaffen: Babys sollten in einer Umgebung aufwachsen, die sicher und liebevoll ist. Sorgt für eine sichere und gut organisierte Umgebung, in der sich das Baby frei bewegen und entfalten kann.

Eine sensible und liebevolle Beziehung: Baut eine sichere und vertrauensvolle Beziehung zu eurem Baby auf, indem ihr ihm viel körperliche Nähe, Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung schenkt. Reagiert verlässlich und einfühlsam auf seine Bedürfnisse.

Spielen und interagieren: Babys lernen durch Spielen und Interaktion mit ihrer Umgebung. Spielt und beschäftigt euch mit eurem Baby. Nutzt Spielzeuge mit unterschiedlichen Texturen, Farben und Klängen und unterstützt so das Erkunden von Formen, Größen und Materialien. Schafft eine sichere und anregende Umgebung indem das Baby frei explorieren kann.

Zeit zum Spielen und Entdecken: Gebt eurem Baby ausreichend Zeit und Freiraum, um die Umgebung zu erkunden, mit Spielzeug zu spielen und eigene Erfahrungen zu machen. Begleitet es dabei, achtet aber auch darauf, dass es sich eigenständig entwickeln kann.

Soziale Interaktionen: Gebt eurem Baby die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Besucht Freunde und Familie, geht auf den Spielplatz, usw., soziale Interaktionen unterstützt die Entwicklung von sozialen Fähigkeiten und emotionaler Intelligenz.

Sprachliche Stimulation: Sprecht viel mit eurem Baby. Benennt Gegenstände, erklärt, was ihr tut, singt Lieder und lest euren Babys vor. Verwendet dabei eine klare und einfache Sprache.

Motorische Entwicklung: Unterstützt die motorische Entwicklung, indem ihr eurem Baby ausreichend Gelegenheit zum Strampeln, Greifen und Bewegen gebt. Bietet ihm Spielzeuge und Gegenstände an, die es motivieren, nach ihnen zu greifen und sie zu erkunden.

Regelmäßige Routinen: Schafft einen strukturierten Tagesablauf mit festen Zeiten für Mahlzeiten, Schlafen und Spielen. Dies gibt eurem Baby Sicherheit und Vorhersehbarkeit, was förderlich für seine Entwicklung ist.

Geduld und Achtsamkeit: Jedes Baby hat sein eigenes Entwicklungstempo. Seid geduldig und achtet darauf es nicht zu überfordern. Beobachtet aufmerksam die Bedürfnisse und Signale eures Babys und passt die Umgebung, die Spielanregungen und Aktivitäten entsprechend an.

Zuletzt noch ein ganz persönlicher Rat von mir als Fünffach-Mama: Vergleicht euch und eure Kinder nicht mit anderen. Ihr seid genauso wie ihr seid richtig!

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Miriam_Yildiz

Autorin:
Miriam Yildiz ist GfG-Familienbegleiterin®, 46 Jahre alt, verheiratet und Mutter von fünf Kindern. Zudem gründete sie Anfang dieses Jahres das Familienzentrum „Herzwerk Familienbegleitung“, in der sie Kurse zur Geburtsvorbereitung, Babymassage, Fabel®-Kurse sowie ab Oktober Mother Blessings anbietet.
www.herzwerk-familienbegleitung.de

 

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