Vater und Kind geben sich die Hand

Foto: © pixabay.de

Warum Bewegung so wichtig ist

31.05.2017

„BeWEGung“ bedeutet „etwas mit einem Weg versehen“. In der Physiotherapie ist die Bewegung meist das Ziel und der Wunsch. Der Grund, zur Physiotherapie zu gehen, ist ein zu viel oder zu wenig an Bewegung. Möchte oder kann sich der Patient bewegen oder nicht?

Warum ist das so? Kommt er aus eigenem Impuls oder einfach, weil der Leidensdruck hoch ist?

Es gibt auch besondere Arten von Bewegung: Ein kleiner Patient musste gleich nach der Geburt viele unangenehme Erfahrungen erleben. Durch Operationen war die Nahrungsaufnahme erschwert, die Wunden mussten heilen, medizinisch wurde das Baby geraume Zeit intensiv versorgt, bis es endlich in sein Zuhause einkehren durfte. Die Entwicklung verlief langsam und Untersuchungen bestätigten den Verdacht, dass er noch eine zusätzliche Sinneseinschränkung hat.

Auch im Voranschreiten der geistigen und körperlichen Entwicklung entsprach das Kind nicht „der normalen zeitlichen Bewegung“. Immer wieder waren neue Untersuchungen notwendig, Hilfsmittel wurden erforderlich, die verschiedenen Therapien und Bürokratien mussten bewältigt werden. Es sah nicht so aus, dass dieser Junge viel erlernen würde oder sich je „ordentlich“ bewegen könnte. Dennoch setzten die Physiotherapeutinnen und die Eltern alles daran, ihn zu fördern. Was kam da in Bewegung? Eine Vision, ein Gefühl oder eher die Frage, ob er es schaffen würde? Die vielen Wiederholungen kosteten viel Kraft.

Die Disziplin und Motivation der Eltern, auch zu Hause weiter zu üben, war phantastisch, und so lernte er robben, krabbeln, sich hinstellen. Seine Bewegungen waren es, die alle dazu bewegt haben, weiter an ihn und seine Fortschritte zu glauben. Das Kind wurde äußerlich bewegt und nun bewegt es alle mit seinen ersten eigenen, freien Schritten innerlich. In der Bewegung besteht auch das Leben!

Anzeige

Anzeige

Ulrike Schilken

Autorin:
Ulrike Schilken ist Kinder-Physiotherapeutin in Nidderau
https://www.dasphysioteam.de/

Weitere interessante Beiträge für dich:

Pflegekinder in der Pubertät

Pflegekinder in der Pubertät

In der Pubertät stehen Pflegekinder vor besonderen Herausforderungen. Identitätsfragen, Loyalitätskonflikte und Unsicherheit prägen diese Zeit.

Pin It on Pinterest

Share This