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29.03.2023
Wenn ich an die Geburt meines ersten Kindes denke und vor allem die ersten Tage zuhause, dann habe ich ganz stark den Wunsch, junge Eltern zu ermuntern, für ganz viel Ruhe und Gelassenheit in diesen besonderen Tagen zu sorgen. Das heißt, wirklich organisatorisch vorzubauen!
Ich freue mich sehr, wenn ich beobachte, wie viele junge Väter sich frei nehmen, damit sie diese wertvolle Zeit des allerersten Kennenlernens gemeinsam mit der Mutter ihres Kindes erleben können. Und heute sorgen die meisten Mütter für eine wunderbare Begleitung durch eine Hebamme, die ihnen als Ansprechpartnerin Sicherheit und Kompetenz vermittelt. Das ist sehr wertvoll!
Bei mir war damals alles ganz anders. Ich hatte gar kein Problem damit, dass mein Mann mitten in einem Projekt steckte, wo er ständig unterwegs war. Ich als „Powerfrau“ war gewohnt sehr selbstständig mein Leben zu meistern. Leider schrie meine Tochter furchtbar viel und ich wusste nicht warum. Ich war völlig verunsichert, legte sie an die Brust, gab ihr Tee und schließlich kam oben und unten alles wieder heraus.
Meine Brust begann sich zu entzünden und ich bekam total Angst, dass mein Baby ein ernstes Problem hat. Schließlich fuhr ich mit meiner Tochter wegen des Erbrechens ins Krankenhaus, wo ich sie zur Überwachung abgeben musste – damals war es nicht erlaubt, dort zu bleiben. Es war die Hölle – eine traumatische Erfahrung für mich und das Baby. Glücklicherweise sind heute zumindest die Umstände in den Krankenhäusern doch sehr viel freundlicher!
Aber es hätte gar nicht dahin kommen müssen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich durch die Geburt und all das Neue einfach überstrapaziert war – viele Frauen sind nach einer Geburt emotional in einer Achterbahn – wahrscheinlich waren alle Probleme selbst herbeigeführt. Am Ende stellte sich dann auch heraus, dass nichts Ernstes gewesen war. Die Beruhigung einer Hebamme, die Erfahrung hat und einschätzen kann, was los ist, Tricks kennt, was man mit einer wehen Brust macht – all das hätte mir sehr geholfen. Und ein ruhiges Umfeld mit einem Menschen an meiner Seite, der mir ermöglicht zu ruhen und entspannt zu bleiben, wäre auch Gold wert gewesen.
Ich fürchte, dass viele „Powerfrauen“ sich einfach zu viel zumuten. Gerade rund um die Geburt möchte ich genau diese Frauen zu einer anderen Erfahrung einladen. Es lohnt sich!
Liebe Eltern, habt im Blick, dass eine hohe Achtsamkeit für die Mutter wichtig ist und auch Verständnis für ihre besondere Situation. Außerdem wünsche ich euch, dass ihr mit viel Ruhe, Vertrauen und Gelassenheit durch die Zeit nach der Geburt geht, am besten begleitet von einer wundervollen, kompetenten Hebamme.
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Autorin:
Christel Veciana ist Life-Coach und Musikpädagogin, leitet „Christels Scheune“ und ist Mutter zweier erwachsener Töchter
http://christels-scheune.de/
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