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28.09.2017
In meiner Praxis beobachte ich, dass in der modernen Erziehung die Gratwanderung zwischen liebevollem Eingehen auf das Kind und dem Setzen von Grenzen häufig nicht wirklich gelingt.
Tendenziell verlangen sich viele junge Eltern enorm viel ab, im festen Glauben das Allerbeste für ihr Kind zu tun. Dieser sehr hohe Anspruch, dem Kind alles zu ermöglichen, was es möchte, stets dafür zu sorgen, dass es nicht weint oder quängelt, führt teilweise zu einer Überforderungssituation der Eltern bis hin zu Burnout-Symptomen.
Meiner Ansicht nach ist es sehr wichtig, dass die Eltern zwar die Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen und liebevoll erfüllen, soweit sie das auf gesunde Weise können, gleichzeitig aber auch ihre eigenen Bedürfnisse wahr- und ernst nehmen. Die jungen Eltern sind aufgefordert, für sich selbst so gut zu sorgen, dass sie in höchstmöglicher physischer und psychischer Gesundheit für ihre Kinder da sein können.
Einen gesunden Egoismus sollten Eltern nicht nur für sich selbst entwickeln, sondern sich auch ihren Kindern damit „zumuten“. Der Schattenaspekt in der Erziehung von Kindern, die fast nie ein „Nein“ hören, liegt auf der Hand. Sie lernen nicht, mit Misserfolgen umzugehen und mit ihren Gefühlen von Wut oder Trauer angemessen klarzukommen. Ein Kind, dass etwa ständig von der Mutter fordert, getragen zu werden, darf lernen, dass die Mama ab und zu die Hände frei braucht und es solange im Sitz bleiben muss.
Es bekommt die Erlaubnis, darüber wütend oder traurig zu sein und erfährt, dass dieser Zustand vorbeigeht. Einem Kind ein „Nein“ zu geben und es dabei zu stärken, dass es bestmöglich damit umgehen lernt, hilft der Entfaltung eines Kindes mehr, als wenn es alles durchsetzt.
Liebe Eltern, ich wünsche Ihnen den Mut, Ihren Kindern ein liebevolles, klares „Nein“ zu geben, wo es nötig ist!
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Autorin:
Christel Veciana ist Life-Coach und Musikpädagogin, leitet „Christels Scheune“ und ist Mutter zweier erwachsener Töchter
http://christels-scheune.de/
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