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28.09.2022
Die UN-Kinderechtskonvention ist eine Vereinbarung, auf die sich annähernd alle Nationen unserer Erde geeinigt haben. Vor dem Hintergrund der extrem unterschiedlichen Haltung der einzelnen Länder Kindern gegenüber erscheinen einzelne Kinderrechte vordergründiger als andere.
So können wir in Deutschland mit Fug und Recht behaupten, dass ein Großteil der in der Kinderrechtskonvention genannten Ziele bereits erfüllt sind.
Tatsächlich sind Heranwachsende in den so genannten „Wohlstandsländern“ anderen Gefahren ausgesetzt, die wir aber nicht immer eindeutig aus den Kinderrechten herauslesen.
Das Problem ist, dass wir Erwachsene glauben zu wissen! Wir glauben zu wissen, dass Unversehrtheit bedeutet, dass ein Kind nicht eingesperrt oder geschlagen wird. Wir glauben zu wissen, dass ein junges Kind Zusammenhänge nicht versteht und daher eine altersgemäße Beteiligung „keine Beteiligung“ ist. Wir glauben zu wissen, dass Heranwachsende so ticken und die gleichen Bedürfnisse haben, wie wir früher. Wir glauben zu wissen, dass es unseren Kindern gut geht, weil sie ja „alles haben“.
Ich könnte diese Liste noch weiter führen, doch treffen die Aussagen alle den Punkt, dass wir das Leid um uns herum oft nicht bemerken, weil uns das Problem nicht bewusst ist. Unsere Kinder besuchen zum Beispiel regelmäßig die Schule. Das Recht auf Bildung wird nachweislich umgesetzt. Doch gerade weil es kein „Wenn und Aber“ bezüglich des Schulbesuchs gibt und bereits seit langer Zeit die körperliche Züchtigung im Schulalltag verboten ist, schauen wir kaum hinter die Kulissen.
Wenn ein kreatives Kind das Gefühl bekommt, dass es nichts kann, weil es seine tollen Ideen zwar im Kopf hat aber nicht aufs Papier bringt, ist das absolut ungerecht, kontraproduktiv und schädlich… leider aber in unserem Regelschulsystem erlaubt, geduldet und oft nicht einmal bewusst. Unzählige Male habe ich derartige Situationen erlebt und weiß daher, dass es besonders auf das ankommt, was nicht offensichtlich ist.
Der beste Garant, die Rechte anderer Menschen und vor allem der von uns Abhängigen und Schwächeren sicherzustellen, ist Demut. In „Demut“ steckt zurecht das Wort „Mut“. Es erfordert Mut, das scheinbar Bekannte zu hinterfragen und Dinge von einer anderen Seite zu beleuchten.
Nicht alles ist Recht, was uns als normal erscheint und nicht alles muss so bleiben wie es ist, nur weil es anderen noch schlechter geht. Für die Unversehrtheit unserer Kinder sind wir alle verantwortlich.
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