Sechs Tipps: Wenn das Baby ein Frühchen ist

Baby

29.03.2023

Eines meiner Kinder kam zu früh zur Welt. Ein Wochenbett und ein kuscheliges Kennenlernen gab es anfangs nicht, wir Frühchenmamas sind schnell nach der Entbindung am „Funktionieren“.

Sobald es körperlich möglich war, wollte ich zur Kinderintensivstation. Von da an war ich damit beschäftigt, meinen kleinen Schatz bestmöglich zu unterstützen. Das hieß: mehrmals täglich zur Kinderintensiv laufen, regelmäßig Milch abpumpen, die über Magensonde gefüttert wurde. Gewickelt wurde im Inkubator, was nicht so einfach ist. Erst sehr viel später durfte ich das Baby rausnehmen, anziehen und baden. Ein kleiner emotionaler Ausgleich war das Känguruhen, bei dem das Kind auf dem nackten Oberkörper von Mama oder Papa kuschelt, das stärkt die Bindung und die Entwicklung. Eigentlich soll man sich schonen, die Naht vom Kaiserschnitt schmerzt, der Körper muss sich umstellen, aber wir Frühchenmamas achten wenig auf uns selbst. Als ich entlassen war und mein Baby noch in der Klinik, war auch keine Zeit für Wochenbett, der Tag bestand aus in die Klinik pendeln, Baby versorgen, känguruhen, Milch abpumpen und Zeit mit Geschwisterkind.

Das kann dir helfen…
– Kleine Auszeiten vom Klinik-alltag stärken dich
– Begleitung durch eine Hebamme, die Tipps zur körperlichen und mentalen Stärkung geben kann
– Regelmäßig kurz hinlegen
– Hilfe für Haushalt, Kochen oder Geschwister annehmen
– Das Wochenbett nachholen, wenn dein Baby zuhause ist: mach es dir mit deinem Baby gemütlich, verkriecht euch für ein paar Tage oder Wochen, kuschelt viel, lernt euch ohne Krankenhausalltag kennen, genießt das nachgeholte Wochenbett zur Erholung und zur Bindungsstärkung
– Professionelle Hilfe oder Selbsthilfegruppe suchen, wenn dich die Situation belastet oder sich die Bindung zum Baby nicht entwickelt.