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30.03.2021
Ein Kind zu erwarten, wirft so viele Fragen auf: Wie kann ich ihm eine gute Mutter, ein guter Vater sein? Was kommt da für ein Menschlein? Und wie kann ich es im Leben unterstützen? Dann beginnt man zu lesen.
Als Mutter von zwei eigenen Kindern habe ich das auch so gemacht: viel gegoogelt, Bücher gewälzt, mich umgehört und verglichen. Wie machst du das? Wie wollen wir das machen?
Und wir haben festgestellt, dass die Fragen eher mehr werden, wenn man die Antworten bei anderen sucht. Und eigentlich wollte ich mein Kind doch auch so erziehen und unterstützen, wie ICH es für richtig halte. Aber wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?
Um eine Grundlage zu haben, auf der ich Entscheidungen treffe, brauche ich ein klares Bild von mir selbst. Manchmal hab‘ ich das. Manchmal nicht. Und dann hilft es mir, zu schreiben. Von meinem Leben, von meinem Weg und meinen Beobachtungen. Indem ich mich an all die kleinen, bezeichnenden Episoden meines Lebens erinnere – präzise erinnere – sehe ich meine eigene Geschichte deutlicher. Ich erinnere mich an Gegenstände, Begegnungen und Orte und schreibe davon, von mir, und meiner Geschichte, soviel mir einfällt.
Und interessanterweise kann ich im kreativen Flow des Schreibens immer tiefer eintauchen in mein eigenes Erleben. Ich finde für meine Gedanken und Gefühle Worte. Ich finde einen Ausdruck. Ich finde ein Stück von mir. Ich lerne mich besser kennen. Und treffe dann Entscheidungen, die mir besser entsprechen. Für mich, aber auch für meine Kinder. Deren Leben mir jeden Tag aufs Neue anvertraut ist.
Nina Kremer ist freiberufliche Werbetexterin und Schreib-Coach. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben gibt sie als „Schreib:KRAFT“ in eigenen Kursen weiter.
http://www.ninakremer.de/
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