27.07.2017
Neurodermitis (ND) ist eine chronische Erkrankung der Haut, die die meisten Patienten und Familien belastet. Die Haut von ND-Patienten ist durch eine Störung durchlässiger als bei anderen Menschen.
Man spricht medizinisch von einem Barrieredefekt, denn der Haut fehlen wichtige Fette. Daher verliert sie mehr Wasser und trocknet leichter aus. Aufgrund dessen kommt es oft zu Hautentzündungen, die meist durch Keime hervorgerufen werden. Die Keime können in die erkrankte, „rissige“ Haut mit ihrer gestörten Barrierefunktion leichter eindringen.
Ob und wie stark die Symptome auftreten, ist von Mensch zu Mensch und Zeit zu Zeit unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Umweltfaktoren, genetische Dispositionen, Infekte, Stress, Allergien, Kleidung, Klima, oder Waschmittel können mögliche Auslöser oder Verstärker sein.
Daher ist die regelmäßige und stadienangepasste Pflege der ND-Haut wichtigster Bestandteil der Therapie, damit wird der Barrieredefekt der Haut ausgeglichen und die therapiefreien Intervalle werden verlängert.
Die Pflege findet nach einem Drei-Stufenplan-Konzept statt. Die 1. Stufe beinhaltet die regelmäßige Basispflege (2mal täglich, Vermeidung von Auslösern, etc.). Stufe 2 umfasst die intensivierte Behandlung unter Einsatz von Wirkstoffcremes ohne Kortison (zusätzlich zur Stufe 1 erfolgt die lokale Gabe von antientzündlichen Cremes (etwa Zink), gegebenenfalls Desinfektion, Kühlung, Umschläge, Fett-/Feuchtverbände und Juckreizkratzalternativen). Die Stufe 3 beinhaltet den Einsatz von Kortison oder alternativer Immunmodulatoren. Dazu ist immer die Unterstützung des Arztes notwendig.
Durch eine fachgerechte Anleitung haben Eltern die Möglichkeit, Stadien zu erkennen und durch angepasste Hautpflege Hautschübe verhindern zu können.
Autor:
Margitta Laudenklos ist examinierte Kinderkrankenschwester und absolvierte Neurodermitis-Ausbildung nach AGNES aus Bruchköbel
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