Mutter und Tochter in der Natur

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Jedes Kind ist anders – auf die Haltung kommt es an

06.08.2019

Genaue Beobachtung war die wissenschaftliche Forschungsmethode und medizinische Diagnostik zu Zeiten Montessoris. Als Anthropologin und Ärztin hat sie Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt gesehen und aus ihren Beobachtungen wertvolle Erkenntnisse abgeleitet, die von den gegenwärtigen Neurowissenschaften bestätigt werden.

Antworten auf die pädagogischen Fragen unserer Zeit

Ihre Ergebnisse und die Konsequenzen, die sie für das Bildungssystem daraus entwickelt hat, hat sie in zahlreichen Vorträgen und Publikationen veröffentlicht. Damit steht uns glücklicherweise ein umfangreicher Fundus ihres Wissens zur Verfügung.

Montessori-Pädagogik ist eine globale Bildungsbewegung, doch Deutschland ist das erste Land der Welt, das Zugang zu einer Zusammenschau aller Werke hat. Unter der Gesamtleitung von Professor Dr. Harald Ludwig präsentiert der Verlag Herder eine großenteils neue Übersetzung sämtlicher Werke sowie eine Vielzahl unveröffentlichter Schriften.

Damit steht dem deutschsprachigen Raum ein unvergleichlicher Schatz zur Verfügung, denn die Montessori-Pädagogik hat wertvolle Antworten auf die pädagogischen Fragen unserer Zeit.

Das hochsensible Kind

Hochsensible Menschen haben die besonders ausgeprägte Begabung ihre Umgebung feiner, intensiver und empfindsamer wahrzunehmen. Einige hochsensible Kinder reagieren beispielsweise mit Angst auf laute Geräusche. Andere reagieren mit Abscheu auf bestimmte Geschmäcker. Manche empfinden eingenähte Schilder in Kleidungsstücken als unangenehm, andere reagieren mit Ekel auf bestimmte Gerüche. Wieder andere reagieren mit Alpträumen auf Bilder.

Die meisten der heutigen Eltern wissen mit den Empfindungen ihrer Kinder achtsam umzugehen und sie ernst zu nehmen. Das empfindsame Kind braucht das Gefühl richtig zu sein, seine Gefühle bestätigt zu bekommen und mit seinen Empfindungen akzeptiert zu sein. In einem nächsten Entwicklungsschritt kann es dann seinen individuellen Umgang mit diesen erlernen und seinen eignen Weg finden.

Das hochsensible Kind in der Gesellschaft

Tritt das Kind in Kontakt mit anderen Kindern oder Erwachsenen, in Kindergarten oder Schule, ist es die Aufgabe des Erwachsenen (Erzieher oder Lehrer/Montessori-Lernbegleiter) achtsam mit dem hochsensiblen Kind umzugehen. Respekt und die Achtung vor jedem Individuum ist die explizite und implizite Haltung zum Menschen in der Montessori-Pädagogik. Jedes Kind ist ein Individuum mit eignen Potenzialen.

In der speziell für die Kinder vorbereiteten Umgebung kann sich jedes Kind seiner Individualität gemäß entwickeln und entfalten. Dementsprechend sind hochsensible Kinder in der sozialen Gemeinschaft eines Montessori-Kinderhauses oder einer Montessori-Schule Kinder wie alle anderen auch. Ist der Erwachsene ein positives Rollenvorbild, wirkt sich das auf das soziale Miteinander in der Gruppe aus.

Die besondere, vorbereitete Montessori-(Lern-)Umgebung für Kinder oder Jugendliche entspricht den Bedürfnissen der jeweiligen Entwicklungsstufe. Die Kleinen gehen im Kinderhaus ihrem Forscher- und Entdeckerdrang nach. Die Schulkinder erforschen das Wissen der Welt in der Montessori-Grundschule. Die jungen Erwachsenen der Sekundarschule lernen in Teams, Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Hochwertige Bildung, weniger Ungleichheiten, Gesundheit und Wohlergehen, Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen sind einige der 17 „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen (https://www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals). Gelebte Montessori-Pädagogik ist ein Weg diese Ziele umzusetzen und die Zukunft für unsere Kinder zu gestalten.

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Nina Villwock

Autorin:
Nina Villwock ist geschäftsführende Gesellschafterin der Freien Montessori Schule Main-Kinzig gemeinnützige GmbH. Internationale Montessori-Pädagogin
https://montessori-mkk.de/

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