Mädchen schreibt auf ihrem Handy

Foto: © pixabay.de

Mein Kind im Chat

29.05.2018

Heranwachsende Kinder erleben Freundschaften, Beziehungen zu Klassenkameraden und Nachbarkindern oft mit einer großen inneren Anspannung.

Die Angst, außen vor zu bleiben, nicht gemocht zu werden, oder gar gemobbt zu werden, ist gerade bei Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren ein großes Thema. Es ist schön, wenn Eltern damit wach umgehen, das Gespräch suchen und ihre Kinder immer wieder ermutigen, auf andere Gleichaltrige zuzugehen. Ich glaube, dass die Kinder schon möglichst früh lernen sollten, auf eine wertschätzende und zugleich ehrliche Weise dafür zu sorgen, dass sie ihren Platz in der Gemeinschaft finden, mit dem es ihnen gut geht.

Wenn jedes Kind ganz natürlich erkennen würde, dass es viel schöner ist miteinander zu reden statt übereinander, könnte das wundervolle Auswirkungen haben auf alle Gemeinschaften – ob Klassen, Vereine oder dann die beruflichen Situationen im späteren Leben.

Im Zeitalter der Smartphones bestehen viele Chats und WhatsApp-Gruppen auch bei den Schülern. Zum Beispiel sind Klassengruppen für den Austausch über Hausaufgaben oder Unterrichtsausfälle ja tatsächlich sehr nützlich. Aber Vorsicht: hier passieren ganz viele Verletzungen und Irritationen für sensible Kinder und Jugendliche – und das möglicherweise rund um die Uhr. Jedes Mal, wenn das Handy piepst, löst es dann Stress aus – denn es könnte ja wieder eine Botschaft sein, die weh tut. Begleiten Sie Ihr Kind dabei, bewusst auszuwählen, mit wem es sich vernetzt. Tut ihm der Kontakt gut oder nicht? Geben Sie ihm Erlaubnis und Ermutigung, unpassende Kontakte zu löschen. Stärken Sie Ihr Kind darin, dass es nicht alles persönlich nimmt. Es soll erkennen, wenn jemand sich ungut verhält. Dann soll es sich frei fühlen, Abstand zu nehmen. Stärken Sie das Vertrauen Ihres Kindes, dass es die Freunde finden wird, die wirklich zu ihm passen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind die Erfahrung eines Chats, in dem sich alle freundschaftlich begegnen und gegenseitig inspirieren und ermutigen. Dann könnte solch ein Chat sogar zu einem Halt für Ihr Kind werden.

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Christel Veciana

Autorin:
Christel Veciana ist Life-Coach und Musikpädagogin, leitet „Christels Scheune“ und ist Mutter zweier erwachsener Töchter
http://christels-scheune.de/

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