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30.09.2015
Die Geburt eines Kindes ist etwas Wunderbares. Alles ist anders. Der ganze Alltag wird umgekrempelt und von der Versorgung des neuen Lebens bestimmt.
Homöopathische Mittel können in dieser Lebenssituation sanfte Hilfe bieten und die Selbstheilungskräfte anregen. Die Mittel haben unterschiedliche Potenzen (Verdünnungs- bzw. Verabeitungsgrade).
Für die Selbstmedikation sollte man sich auf die niedrigen Potenzen z.B. D6 – D12 beschränken. Erfahrene Homöopathen arbeiten mit höheren Potenzen. Für die Behandlung werden dabei die individuellen Symptome des Patienten genau erfragt und das Mittel speziell für diesen Patienten ausgewählt.
Faustregel für die Dosierung ist:
1 Globulus pro Lebensalter bis max. 5 Globuli pro Gabe für Schulkinder und Erwachsene. (Globuli sind kleine Zuckerstreukügelchen mit homöopathischem Wirkstoff) bei Neugeborenen oder Säuglingen den Globulus zwischen Unterlippe und Kiefer auf die Mundschleimhaut legen. Kleinkinder und Erwachsene legen die Globuli unter die Zunge. Eine D6 geben Sie 3x täglich; eine D12 2x täglich. Sobald es dem Kind gut geht, setzen Sie das Mittel ab. Grenzen der Selbstbehandlung sind immer da, wo es dem Kind anhaltend schlecht geht; akute Notfälle wie starker Flüssigkeitsmangel oder Fieber über 40°C sowie apathisches (ungewöhnlich teilnahmsloses) Verhalten des Kindes. Hier sollte immer ein Kinderarzt bzw. die Notfallambulanz eines Kinderkrankenhauses aufgesucht werden. Im Folgenden nenne ich kursivgedruckt den Namen des Mittels, dann eine kurze Beschreibung der Symptome und der Anwendungsgebiete.
Säuglingsschnupfen
Sambucis nigra D6 (schwarzer Holunder)
verstopfte Nase. Beim Trinken muss das Kind den Sauger oder die Brust loslassen, um Luft zu holen. Nachts wacht es auf, weil es durch seine verstopfte Nase nicht atmen kann. Schwitzt sehr.
Allium cepa D6 (die Küchenzwiebel)
Scharfe Absonderungen, die Nasenlöcher und Oberlippe wund machen. Entzündete und brennende Augen wie beim Zwiebelschneiden. Im Freien geht es besser.
Fieber /Erkältungen
Bei Kindern unter 1 Jahr sollte jedes Fieber über 39°C vom Kinderarzt abgeklärt werden.
Belladonna D12 (Tollkirsche)
Fieber mit hochrotem Kopf, Halsschmerzen, Mittelohrentzündung, Brennschmerz, klopfende Kopfschmerzen.
Ferrum phosphoricum D6 (Eisenphosphat)
Abwehrschwäche, fieberhafte Erkrankungen, Entzündungen der Ohren. Schnupfen und Erklältung schlagen sich auf die Ohren; neigt zu Blutarmut.
Zahnungsbeschwerden
Chamomilla D12 (die Kamille)
Das Kind will nur noch getragen werden, schreit sonst. Jähzornig, oft nur eine Wange rot und heiß. Hilfreich auch bei Blähungskoliken, Schmerzzuständen, Ohrenschmerzen.
Blähungen/Magen-Darm-Beschwerden
Chamomilla
s.o.
Okoubaka D3 (schwarzafrikanischer Rindenbaum)
Bei Durchfällen, Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall, bei Nahrungsumstellungen, nach Antibiotikabehandlung, nach verdorbenen Speisen, Magen-Darm-Infekt, Aufstoßen mit Übelkeit, Blähungen.
Magnesium Phosphoricum D6 (Magnesiumphosphat)
Blähungskoliken, Kind weint vor Schmerz, krampfartige Schmerzen, Muskelkrämpfe, einschießende, heftige Zahnschmerzen.
Verletzungen, Blutergüsse, Geburtsverletzung
Arnica D12 (Arnikablüte)
Wirkt auf Gefäße, Schwellungen, Muskelschmerzen, nach Stoß. Der „Klassiker“ bei blauen Flecken und Beulen durch Stürze.
Insektenstiche
Ledum D12 (Sumpfporst)
Von saugenden Insekten (Mücken, Bremsen, Zecken) bei stark juckenden Insektenstichen, die kaum anschwellen.
Apis D12 (die Honigbiene)
Nach Bienen oder Wespenstichen. Allergische Hautreaktionen, starke Schwellung, teigig, rot und heiße Haut.
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Die GRIMMWELT von A bis Z
Die GRIMMWELT Kassel lädt Groß und Klein ein, um Bekanntes und Unbekanntes über die Brüder Grimm zu erfahren.
Autorin:
Meike Huber ist Heilpraktikerin und PTA für Kinder und Erwachsene in Nidderau
https://heilpraxishuber.de/
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