Kind macht Hausaufgaben

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3 + 9 = 14 – Stimmt das?

29.03.2017

Hat ein Kind Schwierigkeiten im Umgang mit Zahlen, Zahlenräumen und den Grundrechenarten und sind seine Sinneswahrnehmungen differenziert, bezeichnet man dies als Dyskalkulie.

Mit dieser Problematik beschäftigt sich die Wissenschaft noch nicht so lange wie mit der Legasthenie. Eine Dyskalkulie ist genauso wenig eine Krankheit wie die Legasthenie. Die Ursache für das erschwerte Erlernen des Rechnens hat ebenfalls genetische Gründe.

Als Rechenschwäche bezeichnet man erworbene Probleme beim Rechnen. Eine Rechenschwäche kann durch verschiedene Ereignisse im Leben des Kindes hervorgerufen werden. Ein Schulwechsel, Krankheit oder Scheidung der Eltern sind nur einige Erlebnisse, die eine Rechenschwäche auslösen können. Entspannt sich die Situation für das Kind, verschwinden die Lernprobleme bei gleichzeitigem vermehrtem Üben wieder.

Eine Dyskalkulie äußert sich durch Unaufmerksamkeit beim Umgang mit Zahlen, differenzierter Sinneswahrnehmungen und vielen nicht nachvollziehbaren Fehlern beim Rechnen.

Rechnerisches Denken gilt als wichtiger Bestandteil von Intelligenzmessung. Für die Schul- und Berufskarriere ist das Hauptfach Mathematik wegweisend. Ein Versagen in diesem Fach kann die gesamte Lebensplanung torpedieren.

Betrachtet man die fehlerhaften mathematischen Lösungen eines rechenschwachen Kindes, lassen sich die meisten Lösungen auf begründbare Strategien zurückführen. Hat das Kind einen Sachverhalt nicht verstanden, macht es sich seinen eigenen Reim darauf. Die Kinder entwickeln die fantasievollsten, intelligentesten Techniken und Strategien. All diese Bemühungen der Kinder helfen ihnen jedoch nicht, zu den richtigen Lösungen zu gelangen.

Je früher die Problematik erkannt und darauf entsprechend reagiert wird, desto besser und schneller erfolgreich wird die Förderung sein. Funktionierende Sinneswahrnehmungen sind die Voraussetzung für das Erlernen des Rechnens. Von Seiten der Eltern kann einiges getan werden um den Kindern zu helfen.

• Geben Sie dem Kind bedingungslosen Rückhalt und haben Sie Verständnis für die Schwierigkeiten, mit dem Ihr Kind zu kämpfen hat.

• Stellen Sie aber klar, dass jeder Mensch das Rechnen im Leben benötigt.

• Haben Sie Geduld, wenn die Fortschritte nicht so schnell vonstattengehen.

• Loben Sie Ihr Kind für seine Anstrengungen und nicht für die Resultate.

• Geben Sie ihm Zeit und geben Sie ihm vor allem viel Geborgenheit und Liebe.

Holen Sie sich fachliche Hilfe von einem(r) diplomierten Dyskalkulietrainer(in), der/die auf der pädagogisch-didaktischen Ebene mit ihrem Kind arbeitet. Es gibt viele Möglichkeiten bereits im Kleinkindalter die mathematischen Fähigkeiten zu schulen und die Sinneswahrnehmungen gezielt zu fördern.

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Brigitte Fischer

Autorin:
Brigitte Fischer ist Diplom Legasthenie- und Dyskalkulie-Trainerin in Freigericht

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