Man sieht zwei Jungs in der Schule. Der eine ärgert den anderen, ein drittes Kind filmt die Situation mit seinem Handy.

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Diskriminierung an Schulen

25.01.2025

Diskriminierung ist ein weit verbreitetes Thema und nahezu jeder war oder fühlte sich schon einmal betroffen. Leider trifft es bei weitem nicht nur Erwachsene, sondern immer mehr auch Kinder:

In der Schule, im Sportverein, im Hort oder auf den sozialen Medien. Konkret möchte ich heute unter anderem die Möglichkeiten an Schulen, Diskriminierung zu verhindern und welche Möglichkeiten betroffene Eltern haben, aufzeigen.

An Schulen Diskriminierung zu verhindern erfordert ein umfassendes und kooperatives Vorgehen aller Beteiligten. Es geht um Aufklärung und Sensibilisierung, klare Richtlinien, Förderung einer positiven Schulkultur: Vor allem Programme zur Aufklärung über Vielfalt, Inklusion und die Auswirkungen von Diskriminierung sowie Workshops und Schulungen für Schüler, Lehrer und das gesamte Schulpersonal können das Bewusstsein schärfen. Es braucht klare Verhaltensrichtlinien gegen Diskriminierung. Diese sollten den Schülern bekannt sein und konsequent durchgesetzt werden, zum Beispiel durch eine gemeinsam erarbeitete und von allen akzeptierte Schulordnung. Durch Teamarbeit, gemeinsame Projekte und Veranstaltungen kann und sollte jede Schule eine inklusive und respektvolle Schulkultur fördern. Vielfalt darf nicht als Makel angesehen werden, sondern als Gewinn.

Unterstützungssysteme sind wichtig
Das alles funktioniert nur durch Unterstützungssysteme, also Anlaufstellen für Betroffene, wie beispielsweise Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen, die Unterstützung bieten können. Genauso wichtig ist Elternarbeit und Schülerbeteiligung. Schüler wie Eltern sollten aktiv in die Gestaltung von Maßnahmen gegen Diskriminierung einbezogen werden. Sie könnten beispielsweise Anti-Diskriminierungsgruppen gründen oder an Projekten teilnehmen.

Was aber kann man tun, wenn das eigene Kind von Diskriminierung betroffen ist? Auch wenn es schwer fällt, man hilft seinem Kind am besten, wenn man objektiv an die Angelegenheit herangeht. Man ist immer persönlich betroffen und emotional ganz nah bei seinem Kind, gleichwohl braucht es eine klare Struktur, um den Kreisel der Diskriminierung zu durchbrechen.

Wie durchbricht man den Kreisel?
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Erfahrungen. Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie Verständnis für seine Gefühle. Bestärken Sie Ihr Kind darin, sich auszudrücken und seine Gefühle zu teilen. Es ist wichtig, dass es weiß, dass es nicht allein ist. Aber, halten Sie fest, was passiert ist, einschließlich Datum, Uhrzeit, Ort und beteiligte Personen. Eine Dokumentation der Vorfälle ist unumgänglich, wenn Sie weitere Schritte unternehmen möchten oder evtl. auch müssen.

Sprechen Sie mit Lehrern oder Verantwortlichen. Wenn die Diskriminierung in der Schule stattfindet, wenden Sie sich an Lehrer oder die Schulleitung. Teilen Sie Ihre Bedenken mit und fragen Sie nach den Maßnahmen der Schule. Oft gibt es Richtlinien der Schulen gegen Diskriminierung.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel einen Psychologen oder Berater, der Erfahrung im Umgang mit Diskriminierung hat. So kann Ihr Kind noch einmal mehr von dritter Seite unterstützt werden. In schwerwiegenden Fällen sollten Sie allerdings rechtliche Schritte in Erwägung ziehen und sich über mögliche Klagen informieren.

Ganz wichtig ist und bleibt aber die Unterstützung Ihres Kindes. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, Selbstbewusstsein und Resilienz aufzubauen, um besser mit Diskriminierung oder diskriminierenden Situationen umgehen zu können. Schaffen Sie ein Netzwerk für Ihr Kind bzw. helfen Sie ihm, sich eines aufzubauen. Diskriminierung ist in keinem Fall akzeptabel. Es ist wichtig, dass Ihr Kind weiß, dass es Unterstützung hat.

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Miriam Böhmer-Bracchi

Autorin:
Miriam Böhmer-Bracchi ist seit über 20 Jahren Rechtsanwältin und Notarin in Erlensee, sie ist Mutter von zwei Töchtern (12 und 14 Jahre) und verheiratet.
www.boehmer-rechtsanwaelte.de

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