25.01.2025
Jetzt beginnt sie wieder, die friedliche und besinnliche Zeit. So sagt man zumindest. In der Realität sieht es bei uns aber meist etwas anders aus.
Von der Häufigkeit und Menge des Plätzchenkonsums über die Auswahl des Weihnachtsbaumes bis hin zur Frage wann wo mit wem gefeiert wird, gibt es in der Advents- und Weihnachtszeit so einige Gelegenheiten für Streit.
Im vergangenen Jahr entbrannte bei uns noch ein weiterer Kampf. Im Mittelpunkt: unsere Weihnachtskrippe. Die kramen wir jedes Jahr am ersten Dezember heraus und dann dürfen die Bewohner nach und nach einziehen: zuerst steht der Ochs im Stall, dann die Hirten mit ihren Schafen, und an Heiligabend wird feierlich das Jesuskind dazugelegt. So dachte ich mir das zumindest.
Aber es dauerte nicht lange, da wurde unsere Krippe von seltsamen Gestalten bevölkert. Die Katze ging ja irgendwie noch. Aber den Dino, das Einhorn und die Feuerwehrfrau fand ich dann doch eher unpassend. Doch egal, wie oft ich die Eindringlinge verbannte: Sie kamen immer wieder zurück – oder schickten ihre Kumpels.
Und auch sonst fand sich in unserer Krippe so einiges, was meiner Meinung nach nicht dorthin gehörte: Papierschnipsel, eine leere Klorolle. Am dritten Advent machte ich mich wieder einmal seufzend an die Krippen-Aufräum-Arbeit und erklärte unserer Tochter, dass der Eisbär dort nicht hingehört. Da sagte mein Patenjunge, der zu Besuch war: „Aber Godel, du hast doch in der Familienkirche selber gesagt: alle dürfen an die Krippe kommen – also auch Eisbären und Astronauten!“ Ich murmelte noch etwas wie „Aber Astronauten gab es damals noch gar nicht“, aber es ist klar: Ich habe verloren.
So kam es, dass unsere Krippe im vergangenen Jahr neben den üblichen Verdächtigen von allerlei Getier und besonderen Gestalten inklusive einarmiger Fee bevölkert wurde. Aber genau genommen war es beim ersten Weihnachtsfest ja auch nicht anders: da bringt, so wird erzählt, ein junges, unverheiratetes Mädchen auf Reisen ein Kind zur Welt. Und neben Viehzeug und Hirten (nicht gerade der angesehenste Job damals) kommen mit den „Weisen aus dem Morgenland“ Intellektuelle von allen in der Antike bekannten Kontinenten zu Besuch, um die Geburt zu feiern.
Ich glaube, Weihnachten ist die verrückteste Geburtstagsfeier ever. Auf der Gästeliste stehen Zwei- und Vierbeiner, kleine Leute und hohe Tiere, Menschen aus nah und fern. Und dann schlagen auch noch Engel auf. Eine wahrlich bunte Mischung. Und das sagt etwas aus über Gott.
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Warum immer zum LaserTag, ins Kino oder Schwimmbad? In Wald und Wiese kann man auch prima Geburtstag feiern!
Autorin:
Janina Franz ist Pfarrerin der Ev. Gesamtkirchengemeinde Gießen Ost und dort u.a. für die Arbeit mit Kinder und Familien und die beiden Familienzentren zuständig.
www.giessen-ost.de
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