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22.11.2024
Naturmedizin mag umstritten sein, doch in bestimmten Lebensabschnitten neigen viele Menschen dazu, zuerst auf sie zurückzugreifen. Das trifft zum Beispiel für besonders sensible Phasen wie in der Schwangerschaft oder am Anfang des Lebens, bei Neugeborenen zu.
In der Schwangerschaft
Eine häufig auftretende Beschwerde in der Schwangerschaft ist das Sodbrennen. Ein brennendes Gefühl, das im Magen, aber auch bis hoch zum Hals und Rachen aufsteigen kann. Ein einfacher Trick: täglich zwei Mandeln im Mund kauen (Achtung! Keine Bittermandeln). Das wirkt entsäuernd, denn es bindet die Magensäure. Durch das enthaltende Magnesium entkrampft es außerdem. Und noch einen Vorteil bringt das lange Mandelkauen mit sich: Das Zahnfleisch wird massiert und gestärkt. Gut, denn Zahnfleisch blutet in der Schwangerschaft oft häufiger.
Ebenfalls gerne bei Sodbrennen empfohlen wird Heilerde. Die fein vermahlene Oberfläche bindet ebenfalls die Säure. Dazu einfach einen Löffel Heilerde (aus der Drogerie oder der Apotheke) in Wasser auflösen und zügig trinken, bevor sich die Erde wieder absetzt. Durch die enthaltenden Mineralstoffe kann Heilerde außerdem bei Erbrechen oder Durchfall wohltuend sein.
Um es gar nicht erst zum Erbrechen kommen zu lassen, gibt es noch einen Tipp. Viele Schwangere kämpfen besonders in den ersten Wochen mit Schwangerschaftsübelkeit. Hier kann eine dünne Scheibe Ingwer Abhilfe schaffen. Den Ingwer mit frischem Wasser aufgießen und etwas ziehen lassen. Der Wirkstoff kann eine beruhigende Wirkung auf den Magen haben.
Außerdem sollten kleine Mahlzeiten gegessen werden. Lieber häufiger etwas Kleines zu sich nehmen und erst gar keinen Hunger aufkommen lassen, um den Magen nicht zu reizen.
Hausmittel für Neugeborene
Besonders für frische Erdenankömmlinge ist häufig „weniger mehr“. Babys sollten in den ersten Wochen möglichst viel Ruhe bekommen und vor Reizen abgeschirmt werden. Viel Schlaf und Erholung ist das Beste für sie (und auch für die Mutter im Wochenbett!). Sollte trotzdem die erste verstopfte Nase nicht lange auf sich warten lassen, empfiehlt sich die Behandlung mit physiologischer Kochsalzlösung aus der Apotheke. Damit kann das Sekret in der Nase gelockert werden und leichter abfließen. Unterstützen kann man das Ganze mit Thymianbutter, ebenfalls in der Apotheke erhältlich, die man dem Baby auf Brust und Rücken reiben kann. Die ätherischen Öle wirken antibakteriell und schleimlösend.
Wunderwaffe Muttermilch
Frauen, die sich dazu entscheiden, ihr Baby zu stillen, profitieren neben der günstigen Nahrungsquelle für ihr Baby noch von weiteren Eigenschaften der Muttermilch. Muttermilch enthält Laktoferrin, ein Protein, das antibakterielle Eigenschaften hat, indem es Eisen bindet und so das Wachstum von Bakterien hemmt. Zusätzlich enthält sie Leukozyten (weiße Blutkörperchen), die direkt gegen Infektionen im Körper des Babys wirken können.
Auch entzündungshemmende Stoffe in der Muttermilch tragen dazu bei, Entzündungen zu lindern und Heilungsprozesse zu fördern. So kann Muttermilch beispielsweise bei wunden Brustwarzen wohltuend sein. Die Brüste nach dem Stillen also nicht trocknen und Luft daran lassen!
Für Babys kann die Muttermilch außerdem Linderung bei wunden Popos schaffen. Statt der erworbenen Windelcreme einfach aufgefangene Muttermilch aufstreichen. Auch hier wirken Luft und Licht unterstützend.
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Autorin:
Gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft empfiehlt Susanne Rau täglich zwei Mandeln zu kauen. Susanne Rau ist Hebamme und Stillberaterin des St. Vinzenz-Krankenhauses Hanau und hat in ihrem Beruf mehr als 30 Jahre Erfahrung. Sie ist selbst Mutter von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern.
vinzenz-hanau.de
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