Foto: © pixabay.de
31.01.2018
Sehen ist eine im Menschen angelegte Fähigkeit, die sich – wie Laufen und Sprechen – über Jahre ausprägt. Scharfes und räumliches Sehen ist ein Lernprozess. Wir sprechen mit Volker Meyer über die Entwicklung des Sehens bei Kindern.
Herr Meyer, wann genau beginnt denn dieser Sehprozess?
Im Gegensatz zum Hörsinn beginnt die Entwicklung des Sehens mit der Geburt. Erst wenn das Kind das „Licht der Welt erblickt“, bekommt das Auge optische Impulse.
Wie gut kann eigentlich ein Neugeborenes sehen?
Die Sehleistung eines Neugeborenen ist relativ gering. Es erkennt grobe Strukturen auf kurze Distanzen, was für die Prägung durch das mütterliche Gesicht wichtig ist.
Was passiert während der Entwicklung des optischen Systems eines Kindes?
Die Fovea Centralis, die Stelle des schärfsten Sehens in der Netzhaut, bildet sich. Das Kind lernt, Dinge zu fixieren. Akkommodation, also das Einstellen der Augenlinse auf unterschiedliche Distanzen, peripheres (räumliches) Sehen, dreidimensionales Sehen, das Farbsehen und die Sehschärfe entwickeln sich in den nächsten Lebenswochen, -monaten und -jahren.
Da passiert ja eine Menge.
Das ist richtig. Die jeweiligen Entwicklungsprozesse finden in sensiblen Phasen statt. In dieser Zeit werden Reize besonders gut verwertet, die Entwicklung schreitet rasant voran. Besonders wichtig ist, dass Störungen dieser Abläufe frühzeitig erkannt und behoben werden. Regelmäßige Kontrollen der Sehschärfe und der Entwicklungsprozesse in kurzen Intervallen von einem Spezialisten sind bei Kindern und Jugendlichen extrem wichtig.
Welche Spezialisten für das kindliche Sehen gibt es?
Das sind natürlich die Augenärzte und die Orthoptisten in den Sehschulen. Kinderoptometristen sind Augenoptiker, die sich auf das kindliche Sehen spezialisiert haben. Sie prüfen mittels kindgerechter Mess- und Testmethoden, ob die Sehleistung und die Sehfunktionen altersgemäß sind, prüfen auf Auffälligkeiten und beraten Eltern bezüglich weiterführender Fördermöglichkeiten und Korrektionen mit Brille und Kontaktlinsen.
In welchen Intervallen sind Untersuchungen empfehlenswert?
Jedes Kind sollte im ersten Lebensjahr mindestens einmal augenärztlich untersucht worden sein. Fehlsichtigkeiten bei Kindern im Wachstum können sich in kurzer Zeit stark verändern. Wir empfehlen, die Sehstärke mindestens 2x jährlich überprüfen zu lassen. Oftmals ist eine Überprüfung nach 6 bis 8 Wochen sinnvoll. Das ist sehr unterschiedlich und sollte mit dem Spezialisten von Fall zu Fall besprochen werden.
Vielen Dank für das Gespräch.
Anzeige
Anzeige
Kletterwald Gießen: Von oben die Natur erleben
Der Kletterpark in Gießen feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Inzwischen haben die Besucher die Auswahl zwischen 13 Parcours in unterschiedlichen Höhen und Schwierigkeitsgraden.
Schmuckstücke gestalten bei Goldschmiede Schäfer
Ihr sucht ein Event, das die Geburtstagsfeier unvergesslich macht und gleichzeitig die Kreativität der Kinder fordert und entwickelt?
Unser Interviewpartner:
Volker Meyer ist Augenoptikermeister in Bruchköbel
https://www.meyeroptik.de/bruchkoebel/
Weitere interessante Beiträge für dich:
Eltern sein – Paar bleiben
Viele Eltern stehen vor folgendem Problem: Das Leben dreht sich um den Nachwuchs. Unterhaltungen mit dem Partner kreisen um die lieben Kleinen. Sie hören die Sehnsucht nach der vertrauten Zweisamkeit vor dem Elternsein als kleine Stimme, doch der Lärm des Alltags ist oftmals zu laut.
Motivation für die Schule
Mehr Motivation für die Schule, das wünschen sich viele Eltern für Ihre Kinder. Da ist es gut zu wissen, welche Voraussetzungen es für motiviertes Handeln gibt.