Mond-Projektion
Unendliche Weiten…

25.09.2020

Schon 1927 gab es in Mannheim ein Planetarium. Damit hatte die Quadrate-Stadt am Neckar als eine der ersten Städte weltweit eine solche Einrichtung. Leider wurde es im zweiten Weltkrieg zerstört.

Im Jahr 1984 wurde das heutige Planetarium eröffnet. Dank einer brillanten, digitalen 360° Projektionstechnik kann auf dreh- und neigbaren Sesseln das Weltall bestaunt werden. Wir sprechen mit Dr. Christian Theis, dem Geschäftsführer der Planetarium Mannheim gGmbH.

Das Planetarium Mannheim blickt auf eine fast 100-jährige Geschichte zurück. Was sehen Sie als eine der Hauptaufgaben der Einrichtung?
Im Planetarium Mannheim vermitteln wir astronomisches Wissen an Groß und Klein. Unsere Besucher tauchen in die fantastische Welt der Sterne, Planeten und Galaxien ein und erleben (Natur-)Wissenschaft hautnah.

Mit unserem Sternenprojektor können wir einen brillanten, naturgetreuen Nachthimmel mitsamt Sternen und Planeten darstellen, wie er aufgrund der immer weiter zunehmenden Lichtverschmutzung von Europa aus leider nur noch von sehr wenigen dunklen Orten aus beobachtet werden kann. Mit unserem FullDome-Videosystem projizieren wir Bilder und Filme an die Innenseite unserer 20-Meter-Kuppel und ermöglichen so eine 360°-Ansicht der Vorstellungen.

Was hat sich für das Planetarium durch Corona verändert?
Wegen der Corona-Pandemie mussten wir die Sitzplätze im Kuppelsaal von 220 auf etwa 40 verringern. Live-Veranstaltungen für Schulklassen oder Vorträge sind nur eingeschränkt möglich.

Planetariumskasse, AstroShop und Cafeteria bleiben vorerst geschlossen. Außerdem müssen wir darauf achten, dass sich die Besucher im Foyer-Bereich und im Kuppelsaal nicht zu nahe kommen. Daher haben wir die Kindervorstellungen an den Wochenenden von zwei auf eine reduziert und im Kuppelsaal werden die Sitzplätze zugewiesen.

Was müssen Besucher aktuell bei einem Besuch beachten?
Tickets können nur online erworben werden, und der Zutritt zum Planetarium ist nur mit einem für die nächste Vorstellung gültigen Ticket möglich. Alle Besucher müssen ihre Kontaktdaten angeben. Innerhalb des Gebäudes ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für alle Erwachsenen und Kinder ab 6 Jahren verpflichtend. Im Kuppelsaal darf er nach expliziter Aufforderung durch das Planetariumsteam für die Dauer der Vorführung abgenommen werden.

Was sind die zukünftigen Pläne für die Entwicklung der Einrichtung?
Eine wichtige Aufgabe ist die Produktion neuer Planetariums-Shows. Ein Programm zum Thema „Die Zukunft des Universums“ erarbeiten wir aktuell in Kooperation mit anderen Planetarien aus dem deutschsprachigen Raum. Daneben entwickeln wir Shows, die wir teilweise komplett selbst oder mit erheblichem Eigenanteil produzieren.

Weiter ausbauen wollen wir unser kulturelles Angebot, wobei die Schnittstelle zwischen Astronomie und Kunst, Musik und Literatur betont werden soll. Audio-3D-Hörspiele der „Drei ???“ spielen auch künftig eine Rolle. Im astronomischen Angebot über die reinen Shows im Kuppelsaal hinaus möchten wir Mitmachangebote bzw. Kurse für Schulen, Jugend- und Kindergruppen, aber auch für astronomisch interessierte Erwachsene weiter ausbauen.

Welche Veranstaltungen sind bei kleinen Sternenfreunden besonders beliebt?
Alle Kinderprogramme sind sehr gut besucht. Aktuell etwas die Nase vorn hat: „Aben-teuer Planeten“ für Kinder ab 6 Jahren mit Luna und Felix, die mit ihrem superschnellen Raumkreuzer zur großen Planetentour starten. Seit September sind auch „Die drei ???“ wieder zu Gast im Planetarium Mannheim. In den Abenteuerhörspielen für Besucher ab 8 Jahren sind die drei Detektive zwielichtigen Gestalten auf der Spur.

Bieten Sie nur astronomische Programme an?
Nein, neben den astronomischen Programmen bieten wir noch vieles mehr. Dazu zählen Hörspiel-Erlebnisse im 3D-Surround-Sound, Vorträge und Musikshows. Ausgewählte astronomische Programme zeigen wir auch auf Englisch. Für Schulklassen gibt es spezielle Veranstaltungen, die, soweit es die Corona-Pandemie zulässt, auch weiterhin live moderiert werden. Kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Ausstellungen runden den Spielplan ab.

Gibt es eigentlich ein Sternbild Grashüpfer?
Ein Sternbild Grashüpfer gibt es leider nicht. Namen und Anzahl der Sternbilder wurden vor knapp 100 Jahren von der Internationalen Astronomischen Union verbindlich festgelegt. Seitdem haben wir 88 offizielle Sternbilder.
Wer jedoch Lust hat, kann sich seine eigenen Sternbilder ausdenken und etwa wie Flappi in „Ein Sternbild für Flappi“ nach dem Sternbild Fledermaus suchen.

Wir bedanken uns herzlich für dieses interessante Gespräch!

• für die ganze Familie
• für drinnen
• Preise: Kinder bis 12 Jahren 5 Euro / Erwachsene 9,50 Euro
• Öffnungszeiten: sind an Veranstaltungen gekoppelt
• 68165 Mannheim, Wilhelm-Varnholt-Allee, Europaplatz 1-3, Tel. 0621-415692
www.planetarium-mannheim.de

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